Das Paradies liegt in Afrika. Spätestens, wenn sie dieses Gewürz gekostet haben, werden Sie zustimmen. Wirklich, denn sie diese Paradieskörner – man nennt sie auch weniger prosaisch Guineapfeffer oder Malagettapfeffer - stammen von der Pfefferküste im Westen Afrikas. Im 15. Jahrhundert gelangten sie mit Karawanen über die Sahara nach Nordafrika und darüber kamen sie irgendwann dann auch nach Europa, wo sie als billiger Pfefferersatz gern genommen waren. Als allerdings der Weg nach Indien später weniger beschwerlich wurde, verdrängte der echte Pfeffer die Paradieskörner wieder.
Kubebenpfeffer, das wusste schon Hildegard von Bingen, führt bei Genuss „zu einem fröhlichen Geist, einem scharfsinnigen Verstand und zu reinem Wissen“. Auch wenn man in Marokko kaum eine deutsche Heilkundlerin aus dem Mittelalter kennen mag – um die Schlaumacher-Qualitäten dieses Pfeffers müssen die Leute aus dem Maghreb trotzdem bereits gewusst haben. Denn nicht umsonst ist er dort fester Bestandteil der Gewürzmischung Ras-al-Hanout, mit dem man dort gern für Couscous oder Gemüse-Gerichte verfeinert.